Letzte Woche waren wir noch in der Kirche: unsere elf Konfirmandinnen und Konfirmanden und ich. Wir probten für den Vorstellungsgottesdienst Ende April. Klar, wussten wir auch da schon nicht, ob der Termin bleiben kann, ob die Konfirmationen verschoben werden müssen. Unsere Freizeit Ende März hatte ich da schon abgesagt. Aber wir probten. Und es ging eigentlich für die erste Mikrofonprobe in der Kirche echt schon ganz gut. Heute fällt der Unterricht aus. Wobei – ich werde unsere Jugendlichen bitten in unserer Gruppe wenigstens ein Lebenszeichen von sich zu posten. Wie es ihnen gerade geht.

Auch für sie ist es ja gerade nicht so einfach: da wollten Verwandte zur Konfirmation aus dem Ausland extra anreisen im Mai. Manche haben jetzt Geburtstag und dürfen nicht groß feiern, keine Freunde einladen, vielleicht sogar nicht einmal Oma und Opa besuchen, aus Angst sie anstecken zu können. Die Ferien sind lang, aber richtig was unternehmen wie sonst geht auch nicht. Und doch heulen sie eben gerade nicht herum. Mancher packt daheim an in der Landwirtschaft: die muss weitergehen. Nutzt die Zeit um sich um das eigene Pferd zu kümmern. Entdeckt neu Radfahren – einfach mal raus zum Deich. Soziale Netzwerke dienen dem Austausch. Schulaufgaben, von den Schulen online gestellt, sind ja auch noch zu bewältigen. Und vielleicht werden sie bald in der Nachbarschaft gebraucht, wenn der eine, die andere vielleicht Alleinstehende in Quarantäne ist und eine Einkaufshilfe benötigt.Oder nehmen schon jetzt ihren Großeltern das Einkaufen ab.- Das Beste draus machen. Schreibt sich leicht, wenn man sein Gehalt weiter bekommt und nicht in Quarantäne steckt. Und doch ist es wohl das einzig Produktive, was wir jetzt tun können. In den Kirchen staunen wir, dass Online-Formate auch auf dem Land plötzlich funktionieren. Ein Freund bietet jetzt einen Friesisch-Kurs an, jeden Tag in einer Videokonferenz: wie stark ist das denn, das wollte ich doch immer lernen und meinte keine Zeit zu haben. Jetzt ist Gelegenheit von daheim aus!- Das Beste draus machen. Das wünsche ich uns allen. Gott ist Spezialist dafür. Was wir Dummes tun, er versucht zu retten, was zu retten ist. Aus Karfreitag wird Ostern. Aus Schuld Versöhnung. „Ihr gedachtet es böse zu machen, aber Gott gedachte es gut zu machen.“ (1. Mose 50,20) – so sagt Josef seinen Brüdern, die ihm böse mitspielten, aber am Ende macht Gott daraus eine Geschichte der Rettung für alle. Der Virus spielt uns böse mit - lasst uns Gott bitten, aus dem, was wir gerade nicht ändern können, doch noch etwas Hoffnungsvolles entstehen zu lassen. Wir können daran mitwirken! – Schafft den Tag gut und seid gesegnet!