Könnte ich das – einem Panzer, der gekommen ist meine Heimat zu zerstören, einfach so entgegentreten, mich vor ihn stellen, den Fahrer auffordern: Fahr heim? Wie es Männer und Frauen getan haben, mitten in der Ukraine, als der russische Panzer in ihre Stadt einrollte?
Könnte ich das – mitten unter Beschuss, im Bunker unter Lebensgefahr mich hinstellen und singen, wie das eine ukrainische Mädchen getan hat? Könnte ich das – mich mit meinem Handy hinstellen und filmen, die leeren Regale im Supermarkt, die Zerstörung in meiner Stadt – und zwischendurch zeigen, wie meine Mutter mit dem, was da ist, doch noch eine Mahlzeit zubereitet – und das posten in Tiktok, wo sonst doch ganz Momente gezeigt werden, Urlaubsfotos, kleine Präsentationen aus sorgenloser Zeit? So wie es Valerisssh täglich tut.
Menschen wie du und ich. Die aber gerade über sich hinauswachsen. Und die Hoffnung wecken, es könnte gehen: mit bloßen Händen gegen einen Panzer. Mit Musik und Handy gegen die Brutalität des Krieges. Und daraus könnte Frieden werden! Was, wenn es gelänge? Gebe es Gott! Vielleicht können wir mithelfen: Kerzen, Beten, Singen, Protestieren, Flüchtlinge aufnehmen, spenden, und selber jedem , jeder freundlich begegnen, wo immer wir gerade sind. Vom heiligen Franz von Assisi stammt das berühmte Gebet: Werkzeug des Friedens: Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens, dass ich liebe, wo man hasst; dass ich verzeihe, wo man beleidigt; dass ich verbinde, wo Streit ist; dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist; dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht; dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält; dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert; dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt. Herr, lass mich trachten, nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste; nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe; nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe. Denn wer sich hingibt, der empfängt; wer sich selbst vergisst, der findet; wer verzeiht, dem wird verziehen; und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben. Bleibt behütet!
Das Bild stammt von Anna aus Emmelsbüll, ganz lieben Dank für die schönen Friedenstauben!!!