Mitten in der Nacht ging das Notfallhandy. Einsatz bei einem Wohnungsbrand. Ziemlich weit von mir entfernt, nahe Viöl. Über eine dreiviertel Stunde Anfahrt. Das ist ziemlich lang, wenn doch schnell jemand vor Ort benötigt wird. Unserem Koordinator in der Einsatzstelle fiel ein Kollege ein, der näher dran war und außerdem eine Zusatzqualifikation im Notfalleinsatz hatte. Und der war trotz der nächtlichen Uhrzeit sofort am Handy erreichbar und übernahm. Gestern auf unserem Pastorenkonvent nun wollte ich ihm einen kleinen Dank abstatten. In der Pause legte ich auf seinen Platz einfach eine Packung Merci ab. – Als Kind fand ich das bei uns im Mietshaus immer so schön – wenn plötzlich mal was für uns Kinder vor der Tür lag, von einem unserer Nachbarinnen und Nachbarn, etwa an Nikolaus oder zu Ostern einfach abgelegt. Manchmal haben wir nie erfahren, von wem die Überraschung kam. – So wollte ich auch meinen lieben Kollegen überraschen. Als ich vom Konvent wieder daheim war, schrieb ich ihm aber doch ein paar Zeilen: Das Merci war von mir, nochmal vielen Dank für Deinen Einsatz. Nach einer Weile kam die Antwort: Er habe nichts von seinem Glück geahnt, und er habe sich nicht getraut in der Fastenzeit an fremde Süßigkeiten zu gehen und daher die Schokolade liegengelassen … – Tja, zu anonym ist dann eben doch nicht gut, merkte ich! Zumal in der Fastenzeit! – Wobei wir uns dann beide trösteten mit der Hoffnung: hoffentlich hat sich wenigstens die Reinigungskraft am Abend getraut die Schokolade mitzunehmen – dann hätte sie ja wenigstens noch eine wunderbare Funktion erfüllt!
Lasst euch heute mal von hoffentlich etwas Schönem, Süßem überraschen! Und bleibt behütet!
Foto: Der kann das besser mit dem Verstecken – der Osterhase. 2019 in Klanxbüll, Eckhard Otte schlüpfte in das Kostüm