„Der Herr wird seinen Engel vor dir hersenden.“ (1. Mose 24,7) verspricht Abraham seinem Knecht, der sich auf eine weite Reise begibt – und Reisen waren schon immer und damals ganz besonders: gefährlich, zumal, wenn man alleine auf dem Weg war. Einen Engel vor dir hersenden – du bist nicht allein, einer zeigt dir den Weg, bereitet alles vor. Gottes Engel. – Was habt ihr gerade für Wege vor euch? Auf manchen Wegen kann man keinen irdischen Begleiter mitnehmen – um so wichtiger zu wissen: der Herr geht mit. Sein Engel ist dabei. Der Himmel sieht nach dir. Gott weiß den Weg. – Heute Nacht schlief jemand in Emmelsbüll mitten im Dorf auf einer Bank. Ein Versuch die Person anzusprechen, einzuladen mitzukommen, im Warmen etwa im Gemeindesaal zu übernachten, wurde dankend abgelehnt. Die Person, englischsprachig, wollte gerne draußen bleiben und in Ruhe gelassen werden. Am Morgen machte sie sich auf den Weg. Auf meiner Hunderunde bin ich ihr nochmal begegnet. Sehr freundlich wirkte sie. Ich hab keine Ahnung, wohin ihr Weg genau führt, sie sprach von Dänemark … Ich wünsche ihr einen Engel vor ihr her, der ihr hilft, dort anzukommen, wo sie bleiben kann. Und das wünsche ich allen, die unterwegs sind auf unsicheren Wegen. Auch den vielen auf der Flucht. Und dass unterwegs Menschen wie Engel da sind, die helfen, aufnehmen, Wege mitgehen, Stätten bereiten. Uns ist das in der Nacht nicht so richtig gelungen. Aber wir alle werden jeden Tag neu gebraucht.
Bleibt behütet!