Jesus sagt: Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben als ein Lösegeld für viele. (Matthäus 20,28)

Nicht dienen lassen, sondern dienen. Das ist Jesu Sendung. Das lebt er vor. Wir glauben, er ist der Sohn Gottes. Aber tauscht den Himmel ein gegen die Erde. Macht sich klein, wird ein kleines Kind wie wir an Weihnachten. Erlebt Kindheit, Pubertät, Erwachsenwerden. Er kommt nicht um zu rufen: Hier bin ich, huldigt mir! Sondern um zu helfen, hinzugehen, Menschen aufzurichten. Und dann diese Szene kurz vor seiner Verhaftung, wo er auf dem Boden liegt vor seinen Freunden und ihnen die staubigen Füße wäscht. Er ist sich für keinen Dienst zu schade. Und das ist ein Beispiel an uns: es ihm nachzutun. Füreinander da zu sein mit den Gaben, die uns der liebe Gott mitgegeben hat. Uns auch da für keinen Dienst zu schade zu sein. Und wenn wir Hilfe brauchen, dürfen wir bitten: dienen und sich dienen lassen, je nachdem, wie es uns gerade geht: macht uns zu Menschen, Geschöpfen unseres Gottes, der selber mit so viel Liebe für uns da ist. Wie schwer fällt es manchem um Hilfe zu bitten. Zuzulassen, dass man gepflegt werden muss. Das entstellt uns nicht. Es macht uns zu den Menschen, wie sie Gott geschaffen hat. Und erst als Dienstgemeinschaft finden wir zu der schönsten Form menschlichen Zusammenlebens: eine, einer für die andere und den anderen da. Und Jesus ist für uns da, mit ganzer Kraft und Hingabe. Auch noch sterbend um uns zu zeigen: auch das gehört zum Menschsein dazu. Und wenn er es erträgt, dann dürfen wir es auch ertragen. – „Seht, welch ein Mensch“, sagt Pilatus, als er den geschundenen Jesus sieht. Er sieht die halbe Wahrheit: Jesus ganz und gar Mensch geworden im Leiden. Und zugleich Gottes Sohn, der jedem, jeder, der/die leidet, ein Gesicht gibt und seiner Solidarität versichert. – Seid einander zu Diensten. Seid für die da, die momentan so sehr vom Leiden gezeichnet, auf Hilfe angewiesen sind. Und bittet um Hilfe, wo ihr Hilfe braucht. Tut einander gut. Und der Himmel pulsiert mitten unter uns.

Seid behütet!

Foto: Gestern Blick vom Michel auf unserem Konfiausflug nach Hamburg.