Ein paar Zweige, etwas trostlos in der Vase. Und doch besondere Hoffnungsboten. Frisch geschnitten. Barbarazweige. Denn heute ist Barbaratag. Die heilige Barbara soll um das Jahr 300 den Martyrertod gestorben sein. Ihr Vater wollte sie gut verheiraten, aber sie wollte nicht heiraten und ließ sich stattdessen taufen. Obwohl er sie in einen Turm hat einsperren lassen, konnte der Vater den Willen seiner Tochter nicht brechen. So soll er sie, enttäuscht über ihre in seinen Augen Störrigkeit, es mit dieser Sekte der Christinnen und Christen zu halten, dem Statthalter übergeben haben, der sie zum Tode verurteilte. Auf dem Weg von ihrem Turm ins Gefängnis soll ein Zweig am Wege in ihrem Gewand sich verfangen haben. Barbara stellte ihn in ihrem Gefängnis in ein Gefäß mit Wasser. Am Tage ihrer Hinrichtung habe dieser Zweig geblüht. Für Barbara sei das ein Zeichen gewesen: was eben noch wie tot aussieht, kann neu erblühen. So soll auch sie voll Vertrauen in den Tod gegangen sein, voll Gewissheit auf das ewige Leben bei Gott. Wer heute bei Sonnenaufgang Zweige von der Kirsche oder Forsythie, Mirabelle oder Pflaume geschnitten hat, die schon einmal Frost erlebt haben, und sie nun ans Fenster stellt, in lauwarmes Wasser, das ab und zu gewechselt wird, kann es passieren, dass die Zweige zu Weihnachten erblühen. So ist es ein schöner Brauch. Denn auch Weihnachten erzählt von dem Wunder: dass neue Hoffnung aufbricht und unser Leben mit Jesus an unserer Seite ganz neu erblüht. Und wenn du dich momentan eher trostlos fühlst, vertraue: das muss, das soll nicht so bleiben. Dein Helfer kommt. Jesus an deiner Seite. Und manchmal schickt er dir einen Menschen wie einen Engel, der dich tröstet und stärkt. Kürzlich besuchte ich eine Frau. Beim Besuch davor war sie gebeugt unter der Last von Trauer und Sorgen. Jetzt aber sagte sie: „Hoffentlich schenkt mir der liebe Gott noch ein paar Jahre.“ – Da ist jemand wieder erblüht! – Ich wünsche euch einen gesegneten zweiten Advent!