„Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“ (Johannes 6,37). So sagt es Jesus in der Jahreslosung. Viel zu oft haben wir uns als Kirche hinter dicken Kirchenmauern zurückgezogen, Leute eingeladen, gewartet, wer kommt, waren oft genug enttäuscht, wenn nur wenige kamen. Jesus hat auch eingeladen, aber vor allem ist er auch selber hingegangen, zu den Menschen, auf die Plätze, an die Häuser. Er ist die offene Tür und zugleich die große Einladung Gottes an die Menschen. In Gleichnissen erzählt er vom Vater, dessen Tür auch für den verlorenen Sohn in der Fremde offen bleibt, und der Vater lässt ihm die Zeit, die dieser braucht, um selber aus eigenem Entschluss wieder heimzukehren. Genauso erzählt Jesus aber auch vom Verlorenen Schaf, das selber nicht zurückfindet, sondern den Hirten braucht, der es sucht, findet, befreit und heimbringt. Auch so ist Gott: der, der uns aufsucht, da wo wir sind, manchmal sind wir zu schwach zum Glauben, zu schwach unser Leben allein in den Griff zu bekommen. Und er sagt uns: Ich helfe dir, ich bin an deiner Seite. Beides gehört bei Gott zusammen: die offene Tür, durch die wir jederzeit eintreten dürfen. Und die Hilfe, die uns nachgeht, entgegenkommt, uns in den Weg tritt, wenn wir am wenigsten mit ihr rechnen. – Kirche ist daher nicht nur dort, wo die Kirche aus Steinen steht. Sondern sie sollte dort sein, wo Menschen sind, wo Menschen fragen, suchen, zweifeln, glauben. Kirche ist da, wo Schöpfung ist – draußen in der Natur, am Deich, im Wald, unter dem Sternenhimmel. Kirche ist da, wo Menschen wohnen: bei der Taufe im Garten, bei der Andacht am Forellensee. Kirche ist unterwegs, weil Gott unterwegs ist, nicht im Himmel bleibt und dort auf uns wartet, sondern uns auf der Erde entgegentritt, entgegenkommt, Mensch wird mitten unter uns, um uns zu zeigen, wie sehr er mit uns lebt und jeden Tag bei uns ist, oft unsichtbar oder „still und unerkannt“, wie es in einem Weihnachtslied heißt – und trotzdem da. Und da Kirche nicht nur da ist, wo Kirche aus Steinen gebaut ist, laden wir ein: zu euch. Vor Häuser von Menschen aus unseren Gemeinden, die ein kleines adventliches Programm vorbereiten und alle einladen. Manchmal findet das Programm im Freien statt, manchmal auch in einer Räumlichkeit. Zieht euch auf jeden Fall lieber etwas wärmer an und bringt eine Tasse mit, ein Heißgetränk und oft auch etwas zu knabbern wird es geben. Meist ist die Uhrzeit 17.30 Uhr, nur zwei Ausnahmen an diesem Wochenende gibt es, die sind im Plan aber auch vermerkt. Das Programm dauert nicht lange, aber soll uns gemeinsam einstimmen auf dieses Wunder: dass Gott zu uns kommt, Mensch wird mitten unter uns. Und es soll Raum bleiben für ein paar Gespräche, etwas Geselligkeit danach. Wir laden also in diesem Jahr wieder ein zu unserem Lebendigen Adventskalender. Danke an alle Gastgeberinnen und Gastgeber, ihr seid großartig! Und morgen geht es los, im Landhafen in Niebüll, und am Freitag dann weiter, nach Hof Gaarde in Horsbüll. Hier kommt gleich unser ganzes Programm. Wir freuen uns auf euch!