„Sii, hü godj et as, wan brouderne än süsterne maenouder önj iinihäid laawe“ – so heißt es im 133. Psalm, hier in der friesischen Fassung. Nachher ist Friesenandacht in der Neugalmsbüller Kirche. 17:00 Uhr. Und es gilt: Ai enarken ferstöö arks uurd, wat di oudere sää – ouers ferstöön: We hiire tuhuupe! Man muss nicht alles verstehen – aber man sollte verstehen: wir gehören zusammen. Wenn das die Welt begriffe! Wenn das Wladimir Putin begriffe, der gegen ein Bruder- und Schwesternvolk Krieg führt. Wenn wir das als Kirchen begriffen, die sich viel zu sehr abgrenzen oder mit sich selbst beschäftigt sind, statt in einer Welt, die dringend Antworten auf die Frage nach Gott erwartet, gemeinsam ein Zeugnis der Liebe abzulegen. Wenn wir das als Glaubende begriffen, die oft genug ihren eigenen Glauben absolut setzen und die, die fragen, zweifeln, anders oder an gar keine göttliche Kraft mehr glauben, links liegen lassen. Wenn wir das als Gesellschaft begriffen: die verschiedene Meinungen aushalten kann, aber niemals den Respekt vor dem, der anderen verlieren sollte und in jedem Menschen die Handschrift Gottes entdecken könnte. – „Seht, wie gut es ist, wenn Brüder und Schwestern in Frieden beieinander wohnten.“ Es gibt viel zu tun. Fangen wir gleich bei uns an. Seid behütet!
Foto: Das Vaterunser in Helgoländer friesisch. Zu finden in der katholischen Kirche auf Helgoland