Na, alles vorbereitet? Für Weihnachten wohl kaum. Aber immerhin. Die ersten Geschenke sind eingekauft oder bestellt. Was soll es zu essen geben? Keine Ahnung. Aber die Krippenspielprobe in Klanxbüll ist heute wieder. Und die Konfis üben für den lebendigen Adventskalender. In Emmelsbüll baut der Gemischte Chor für sein Weihnachtskonzert am 20.12. auf. Mein Adventskalender hat Halbzeit. Die Weihnachtsvorbereitungen laufen auf Hochtouren. – Alles vorbereitet? Damals in Bethlehem sicher nicht. Kein Zimmer war frei, die Hirten kamen sehr spontan zu der heiligen Familie, nur die Sterndeuter müssen etwas Vorlauf für das Wunder von Weihnachten gehabt haben, hatten sie doch eine weite Reise zu unternehmen zu dem Gottessohn. Weihnachten wird es auch unvorbereitet, auch zur scheinbaren Un-Zeit, wenn es so gar nicht passen will. Gott macht sich passend. Er macht sich passend in eine Krippe, er passiert einfach in unserem Kalender. Auf einmal ist es da, das Gotteskind, und die Botschaft will auch dich und mich rufen: Fürchte dich nicht. Der Heiland ist da! – Aber immerhin: Jesus hatte einen Wegbereiter. In dessen Zeichen stand der 3. Advent: Johannes der Täufer. Vor Jesus geboren (in der christlichen Tradition genau ein halbes Jahr vorher), soll er schon im Bauch seiner Mama Elisabeth vor Freude gehüpft haben, als Maria mit dem Jesuskind in ihrem Bauch die schwangere Verwandte besuchte. Und als Johannes geboren wurde, sagte sein Vater Zacharias in seinem berühmten Lobgesang voraus: „Du, Kindlein, wirst Profet des Höchsten heißen und wirst dem Herrn vorangehen, dass du seinen Weg bereitest.“ (Lukas 1,76). Und wirklich wird später Johannes als erstes anfangen zu verkünden: Gottes Reich ist nahe herbeigekommen. Er wird der Täufer, und Jesus kommt zu ihm um getauft zu werden. Dies ist der Startschuss für die öffentliche Verkündigung Jesu, für seine Worte und Wunder und Taten, die den Menschen immer deutlicher vor Augen führen sollen: der Gottessohn, Heiland, Messias: ist da! - Am Ende wird Johannes Jesus auch vielleicht ein halbes Jahr oder mehr im Tod vorausgehen: hingerichtet unter König Herodes. Und wurde schon von Johannes nach seinem Tod gemunkelt: dass er doch auferstehen und wiederkommen müsse – wird es bei Jesus dann wirklich bezeugt: der Auferstandene, der sich den Jüngern zeigt und die Botschaft groß macht: der Tod ist besiegt, das Leben wiedergebracht. – Manchmal ist es ganz wichtig, fast unerlässlich: einen Wegbereiter zu haben, jemand, der alles vorbereitet, dass wir wirken können. Die Freunde, die für die Geburtstagsparty alles herrichten, dass es dann gleich losgehen kann. Der Freund mit den Beziehungen, der uns die Stelle verschafft, auf der wir unsere Erfüllung finden. Die Bekannte, die kräftig mitverkuppelt, dass zwei, die füreinander bestimmt sind, einander auch finden. Ich finde es großartig, dass Jesus auch so einen Wegbereiter für sich in Anspruch nimmt. Eben diesen Johannes den Täufer. Und kostbar, dass Jesus jeden Tag uns den Weg bereitet: dass wir gehen können, getröstet, gestärkt, voll Vertrauen: Jesus ist ja bei uns! – Bleibt behütet!

Foto: Jordan, direkt an der Grenze zwischen Israel und Jordanien – eine der Stellen, die als mögliche Taufstelle gehandelt wird, an der Jesus seine Taufe empfing.