Moin Ihr Lieben!

Wie gut tut Musik in diesen so besonderen, schwierigen Zeiten! Hört ihr viel Musik daheim? Oder nutzt die Zeit euch autodidaktisch oder via Internet das Spielen eines Musikinstrumentes beizubringen? Unser Chor Joyful Voices tauscht regelmäßig musikalische Grüße aus. Und Birgit, unsere rührige Chorleiterin, versorgt uns mit Musikdateien, damit jede und jeder zu Hause die Musikstücke einüben kann, die wir momentan nicht in Chorproben einstudieren können. Singen tut einfach für die Seele gut, gerade in diesen Zeiten. Und manchmal ertappe ich mich schon dabei, dass ich abends, der ganzen Talkshows müde, vor lauter Verzweiflung auf das Deutsche Musik-Fernsehen umschalte um mir etwas Schlager in die Ohren zu holen, oder bei der Wiederholung von Florian Silbereisens Schlagernacht verweile…

Er hat ihn geschwänzt, den Gottesdienst. War einfach nicht gekommen, als sie an diesem ersten Sonntag nach Jesu Sterben zusammensaßen. Die anderen aber waren da. Und haben das Erlebnis ihres Lebens gehabt: Jesus ist uns begegnet! Ja, sie konnten mit ihm reden. Er hat sich ihnen gezeigt! Kein Zweifel, er war es wirklich: ihr Herr! – Er aber hat geschwänzt. War woanders. Zumindest körperlich. Denn seine Gedanken, seine Sehnsucht kreisten auch um Jesus. Aber er konnte nicht glauben, dass sie Jesus jetzt noch mal sehen würden. Von Angesicht zu Angesicht. Dass es etwas bringen würde wie zu einem Gottesdienst zusammenzusitzen und an Jesus zu denken und zu beten. Er war woanders, vielleicht allein mich und seinen Gedanken und seiner verwundeten Seele und seinem abhanden gekommenen Glauben.

Freitag: Wieder einmal schwirrt mein Kopf von den vielen Nachrichten und Talkshows, die ich konsumiert habe... Manches kommt erst jetzt so richtig bei mir an: Große Konzerte und Fußballspiele wohl eher vor Sommer 2021 nicht... Eine Sommerurlaubsreise 2020 außerhalb des eigenen Bundeslandes eher unwahrscheinlich... Für einen Weihnachtsgottesdienst und Krippenspiel in gut gefüllten Kirchen in diesem Jahr sieht es ja momentan auch nicht wirklich gut aus... Es geht ja gar nicht mehr darum einfach den April oder Mai oder meinetwegen die Zeit bis zum Sommer zu überbrücken. Wir müssen in viel längeren Zeiträumen denken...

Sieben Jahre war er fort. Als er in sein Haus zurückkehrte, sah er in seinem Garten die Nachbarskinder spielen und toben. Sofort verjagte er sie. Seine ungeheure Gestalt – er war ein Riese – half ihm dabei mit. Dann zog er eine hohe Mauer um sein Grundstück. Endlich hatte er Ruhe. Es war gerade Winter. Aber im Garten des Riesen blieb der Winter. Ohne Kinderlachen und spielende Kinder vor der Haustür kam kein Frühling, sang auch kein Vogel, erblühte im Garten des Riesens keine Blume, trug kein Baum eine Knospe. So fiel auch der Sommer und der Herbst aus. Es wurde wieder Winter. Und langsam fühlte sich der Riese ganz schön einsam.

Heute also werden wichtige Weichenstellungen erfolgen. Maßgebliche Politikerinnen und Politiker tagen - am Ende muss Bahnbrechendes herauskommen. Dass unsere gewählten Kommunal-, Landes- und Bundespolitikerinnen und -politiker systemrelevant sind, wie das heute ständig so heißt, ist ja unbestritten. Aber auch für sie ist für die Zeit nach der Krise mehr Wertschätzung zu wünschen. Dafür sind wir alle mit verantwortlich! Viel zu sehr hatten wir uns an Nachrichten von Übergriffen auf Kommunalpolitiker/innen gewöhnt und vielleicht selber mitgelacht wenn Presse, Internet oder Stammtisch sich höchst ungnädig der Landes- oder Bundespolitiker/innen annahm. Ich möchte gerade überhaupt nicht in ihrer Haut stecken. Was soll man jetzt tun?

Entschuldigt, heute morgen war hier ein Arbeitseinsatz, und ich hatte noch keinen Impuls geschrieben. Besondere Tage wirken nach: Osternacht in einer leeren Emmelsbüller Kirche, aber so engagiert von Küsterin Irene, Organist Kolle, Kirchengemeinderäten Volquart und Sigrid begleitet, und Tabea war auch mit. Doch, wir erlebten etwas von der Osterfreude, auch weil wir merkten: wir feiern nicht alleine für uns, sondern mit einer Gemeinde da draußen, die zugeschaltet ist oder im Lauf des Tages sich zuschaltet. Und Gott war dabei, bei jedem und jeder, egal, wie verstreut wir alle in unseren Stuben saßen!